Eine Tour voller Menschlichkeit

Von Wilhelmshaven bis ins Wangerland unterwegs »LAUT für die Leisen« – Spenden, Kinderlachen und Gänsehautmomente bei der 9. Hasentour. Mit rund 115 Hasen – darunter Fahrer, Helfer und Unterstützer – war die Hasentour 2025 an drei Tagen in Wilhelmshaven und im Wangerland unterwegs – laut, bunt und zutiefst bewegend. Gesammelt wurde wie immer zu Gunsten von Kindern, Senioren und Tieren in der Region.

Insgesamt konnten beeindruckende 77.935,63 Euro an Spenden gesammelt werden – ein überwältigendes Ergebnis, das zahlreiche wichtige Projekte für Kinder, Senioren und Tiere in unserer Region ermöglichen wird.
Den Auftakt machte die sogenannte Vorhut der Hasentour, die am Donnerstag, 17. April, und Samstag, 19. April, unterwegs war. An diesen Tagen besuchte die Hasengruppe zahlreiche Restaurants, Firmen und langjährige Unterstützer, darunter die Marktstraße in Wilhelmshaven, die Innenstadt von Jever sowie viele weitere Stationen. Besonders bewegend war der Besuch im Kinderhospiz, wo die Hasen betroffenen Kindern und ihren Familien eine Stunde voller Lachen, Umarmungen und echten Herzensmomenten schenkten.

Am Ostersonntag 2025 startete dann die eigentliche Hasentour. Der Startschuss fiel am Hotel Home, dem sogenannten Hasenbau. Nach einem ordentlichen Frühstück für alle Hasen setzte sich der Tross in Bewegung. Die Abfahrt war ein besonderer Moment – nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für die zahlreichen Zuschauer, die sich entlang der Straße versammelt hatten und die Hasen mit Applaus und Begeisterung auf den ersten Metern bis zur B210 begleiteten.

Um die insgesamt rund 50 Stationen über alle drei Tage hinweg zu bewältigen, teilte sich die Hasenrotte in drei Gruppen auf, die zeitgleich unterwegs waren. Parallel dazu waren weitere Teams aktiv: die sogenannten Lieferhasen sowie das Team Ernst/Petzold, die in Wilhelmshaven liebevoll verpackte Osterpräsente an Kinder, Familien, Senioreneinrichtungen und langjährige Unterstützer verteilten.

Von Bensersiel über Neuharlingersiel, Harlesiel, Schillig, Horumersiel, Hooksiel bis Wilhelmshaven fuhren die Hasen von Station zu Station – empfangen von begeisterten Menschen, die vielerorts schon lange vor der Ankunft bereitstanden. Zusätzlich wurde während der Hasentour auch unsere ‘Hasenpost’ verteilt – eine Zeitung, in der viele der Projekte vorgestellt werden, die wir dank der Spendengelder unterstützen oder sogar erst ermöglichen konnten. Ein Stück gelebte Transparenz und ein kleines Dankeschön an alle, die uns seit Jahren begleiten.

»Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft wir an diesem Tag den Daumen hoch bekommen haben, Lichthupe, Winken – und 99 % lachende Gesichter,« berichtet Orgahase Sascha Scheller. »Es ist diese Freude, mit der wir empfangen werden, die uns immer wieder antreibt.« Der regionale Streamingdienst Jade Live übertrug die Hasentour am Sonntag live, begleitet vom Drohnenservice Wilhelmshaven, der eindrucksvolle Bilder vom Boden und aus der Luft lieferte.

Ein besonders herzliches Feedback kam vom Restaurant 8 Grad Ost in Schillig. Dort versammelten sich die Gäste bereits eine Stunde vor der geplanten Ankunft, um sich die besten Plätze zu sichern und die große Einfahrt der Hasen zu sehen. Als die Gruppe eintraf, war das Restaurant voll besetzt, und viele Gäste des angrenzenden Campingplatzes waren ebenfalls vor Ort und begrüßten die Hasen fröhlich und herzlich: »Unsere Gäste sind jedes Jahr aufs Neue überwältigt. Viele Kinder erleben bei uns einen ganz besonderen Moment – wenn sie auf die Motorräder dürfen, Fotos machen, Schokolade oder Aufkleber bekommen. Da werden Träume wahr. Besonders beeindruckend ist, wie viel Zeit sich die Fahrer für jedes einzelne Kind nehmen – das ist echte Zuwendung, kein schneller Besuch.«

Mit dabei waren auch die Malteser, die die gesamte Tour mit einem RTW, MTW, Quad, Motorrad und fünf Einsatzkräften begleiteten. Sie sorgten für Sicherheit – und halfen sofort, als es am Ostersonntag zu einem leichten Auffahrunfall kam. Ein Hase wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, konnte aber nach kurzer Beobachtung wieder gesund und munter entlassen werden. Oder, wie wir sagen: Er konnte wieder »aus dem Krankenhaus hoppeln«.

Stimmen aus der Hasenrotte

Horumersiel – Menschen auf den Bürgersteigen, Gänsehaut pur. Ein Junge kam strahlend auf mich zu: Da bist du ja wieder. Und Freunde aus ganz Deutschland spenden per PayPal, weil sie unser Engagement sehen. Das berührt.

Die Hasen sind Vorbilder, Mutmacher und Botschafter der Fröhlichkeit. Das Projekt zeigt, dass positive Menschen in ehrenamtlicher Gemeinschaft als Seele unserer Gesellschaft etwas bewegen können. Jedes einzelne Lächeln ist ein wunderbarer Dank – und Motivation, diesen Weg weiterzugehen.

Hasen können auch ganz leise. Am Karfreitag haben wir eine ältere Dame im Krankenhaus besucht, die uns seit Jahren an der Strecke im Wangerland begrüßt hatte. Dieses Mal konnten wir ihr ein Lächeln schenken – sie ist am Ostersonntag verstorben. Die 9. Hasentour war eine zutiefst emotionale Tour, die viele Tränen, Freude und viel Lächeln gebracht hat.

Immer wieder gerne. Es ist jedes Mal ein herzzerreißendes Erlebnis – die Erinnerungen an Anne, die uns sonst jedes Jahr an der Straße erwartete, waren bei vielen von uns präsent. Und dann die Freundschaften, die durch die Tour entstanden sind – das alles zeigt, wie wichtig die Hasentour nicht nur für die Region, sondern auch für uns selbst geworden ist.

Eine Dame im Rollstuhl, die uns einfach nicht mehr loslassen wollte. Ein kleines Mädchen bei der Apotheke am Marktkauf schenkte jedem Fahrer einen Talisman. Und am Sonntagmorgen bekam ich von Fabienne, einem kleinen Mädchen, einen bemalten Anhänger mit einem Brief an den Osterhasen, in dem sie sich für die Geschenke bedankt hat. Sprachlos.

Fazit und Fotos

Sascha Scheller, der vor neun Jahren die Hasentour ins Leben rief, blickt voller Dankbarkeit auf das diesjährige Osterwochenende zurück: »Solange wir Menschen mit unserer Tour Freude bringen, meine Hasen bereit sind, ihr Osterwochenende dafür zu opfern, und wir überall so herzlich empfangen werden – bin ich gerne weiterhin der Orgahase für meine Hasen. Ich bin stolz auf jeden Einzelnen, vor allem auf diejenigen, die schon lange vor Ostern unermüdlich auf Spendenfang gehen und so viel Zeit und Herzblut investieren. Natürlich sammeln wir Spenden – aber das Wichtigste für mich ist: Alle Hasen sollen gesund wieder zu Hause ankommen.«

Ein besonderes Dankeschön richtet Sascha Scheller auch an sein Team vom Hotel Home: »Ich bin sehr stolz auf meine Mitarbeiter, die die gesamte Hasentour unermüdlich unterstützen, für die Verpflegung sorgen und in allen Bereichen helfen – und das ohne Aufforderung. Ihr Einsatz macht diese Veranstaltung jedes Jahr aufs Neue möglich, und dafür bin ich besonders dankbar.«

Zum Abschluss richtet Scheller einen Appell an alle Verkehrsteilnehmer: »Ich wünsche allen Hasen und Motorradfahrern eine sichere Saison – und bitte alle Autofahrer: Achtet auf uns! Auf unsere Hasen – ob groß oder klein – und auf alle anderen Biker.«

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